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Wohlstandskrankheit Diabetes im Fokus von Experten
"Tsunami" Diabetes unter arabischer und nordeuropäischer Lupe
Die Volkskrankheit Diabetes mellitus hat sich längst zu einer globalen Herausforderung entwickelt, nicht zuletzt aufgrund des weltweit gestiegenen Lebensstandards. Etwa ein Viertel der arabischen und rund sieben Prozent der bundesdeutschen erwachsenen Bevölkerung sind davon betroffen.
Um sich über neueste Entwicklungen auf diesem Gebiet auszutauschen und gemeinsame Handlungsstrategien zu entwickeln, treffen sich Experten der Gesundheitswirtschaft aus dem Ostseeraum und den Vereinigten Arabischen Emiraten auf dem 2. Baltic-Sea-Health-Region-Meeting 2012. Die internationale Tagung zur Gesundheitsregion Ostsee findet parallel zur 8. Nationalen Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft von Mittwoch, 4. Juli bis Donnerstag, 5. Juli 2012 in der Yachthafenresidenz Hohe Düne in Rostock-Warnemünde statt.
Ziel des zweitägigen Treffens ist es, aktuelle Ergebnisse im Hinblick auf die weltweite Krankheitsentwicklung zu präsentieren, aus Beispielen moderner Ansätze des Diabetes Managements Bekämpfungsmethoden kennen zu lernen und grenzüberschreitende Netzwerke zwischen Nordeuropa, den arabischen Staaten und Übersee weiter auszubauen. Nordeuropa gilt weltweit als eines der führenden Diagnostik-, Therapie- und Präventionszentren für Diabetes. Die Teilnahme der Fachleute aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) ist ein Ergebnis der auf der Gesundheits- und Medizintechnikmesse "Arab Health" in Dubai Anfang 2012 entstandenen Zusammenarbeit zwischen dem Bundesministerium für Gesundheit, dem Wirtschaftsministerium des Landes Mecklenburg-Vorpommern und dem Kompetenznetzwerk BioCon Valley.
Diabetes mellitus tritt in der arabischen Welt bereits im Kindesalter überdurchschnittlich häufig auf. Etwa ein Viertel der erwachsenen einheimischen Bevölkerung leidet nach Einschätzung des Gesundheitsministeriums in Abu Dhabi an Diabetes, Ärzte vor Ort gehen von über 50 Prozent aus. Die Verbreitung der schleichenden Krankheit, deren schädliche Nebeneffekte über Jahre zunehmen, ist weltweit auf dem Vormarsch. Bei unzureichend behandelten Patienten kann die Krankheit zu Blindheit, Neuropathie, Herz- und Hirninfarkten oder sogar Verlust von Gliedmaßen führen. Diabetes ist also nicht nur eine enorme Belastung für den Patienten, sondern besitzt eine gesamtgesellschaftliche Relevanz, zumal die Kosten für die Therapien enorm ansteigen. Die International Diabetes Federation (IDF) spricht von der "Epidemie des 21. Jahrhunderts".
Die mehr als 70 Experten diskutieren auf der internationalen Konferenz drei wesentliche Themenblöcke: "Diabetes als globale Herausforderung - wie können wir dem Tsunami entfliehen?", "Management und Prävention" sowie "Innovative Lösungen für ein Personalisiertes Diabetes Management und Prävention" mit konkreten Beispielen aus dem Ostseeraum, den VAE und den USA.
Die Veranstaltung ist Teil des Ostseestrategie-Flaggschiffprojektes "ScanBalt Health Region" der Europäischen Kommission. Hierin sollen branchenübergreifende und grenzüberschreitende Referenzprojekte im Gesundheitsbereich und der Life Sciences in der Gesundheitsregion Ostsee vorangetrieben werden. Die Veranstaltung wird vom Nordeuropäischen Life Science Netzwerk ScanBalt und der Initiative für Life Science und Gesundheitswirtschaft des Landes Mecklenburg-Vorpommern, BioCon Valley, organisiert mit finanzieller Unterstützung des Landes Mecklenburg-Vorpommern sowie der Europäischen Union. Die Veranstaltung ist Bestandteil des EU-Projektes "Eco4Life - South Baltic Network for Enviromental and Life Sciences to Boost Cross Border Cooperation".
Die Nationale Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft wird seit 2005 durch die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern in Rostock jährlich realisiert. Die Konferenz setzt sich mit der gesamten Breite der Gesundheitswirtschaft auseinander. In Plenarvorträgen werden generelle Trends in der Gesundheitswirtschaft thematisiert und die Potentiale zur fachübergreifenden erfolgreichen Zusammenarbeit diskutiert. Kongresspräsident ist der Präsident des Kuratoriums für Gesundheitswirtschaft des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Horst Klinkmann.
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