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Verlust des Augenlichts ist ein Hauptproblem für alternde Europäer
Neues Expertenforum stellt fest, dass Blindheit zu einem großen Teil vermeidbar ist
E-FAB (European Forum Against Blindness; Europäisches Forum gegen Blindheit) markiert den Welttag des Sehens mit einem Aufruf zur Vorbeugung gegen vermeidbare Blindheit, die in Europa weiterhin ein bedeutendes Problem darstellt.
Eine neue Umfrage unter mehr als 5.000 Menschen in fünf EU-Ländern offenbart ein gewisses Maß an Sorge und einen erkennbaren Bedarf nach besseren Dienstleistungen in der Augenheilkunde.
Am heutigen Welttag des Sehens 2012 zeigt eine Umfrage in fünf EU-Ländern, dass mehr als doppelt so viele Menschen sich eher darüber Sorgen machen, dass sie ihre Sehkraft verlieren könnten, als darüber, dass sie andere Krankheiten entwickeln könnten, wie etwa Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes und Atemwegserkrankungen. In der Umfrage zeigte sich, dass der Verlust des Sehvermögens gleich nach dem Gedächtnisverlust die primäre gesundheitliche Sorge der Menschen beim Älterwerden darstellt. E-FAB (European Forum Against Blindness) veröffentlicht die Ergebnisse der Umfrage, um hervorzuheben, dass viele Europäer nach wie vor unnötig ihr Augenlicht verlieren, und dass mehr getan werden muss, um Augenprobleme früher zu diagnostizieren.
Im Rahmen eines parlamentarischen Gesprächs am runden Tisch, das gemeinsam von Abgeordneten und einer Gruppierung von Patienten und professionellen Organisationen namens E-FAB (European Forum Against Blindness, Europäisches Forum gegen Blindheit) organisiert wurde, wurde das in der Umfrage zum Ausdruck gebrachte Ausmaß der Besorgnis über vermeidbare Blindheit und den Verlust der Sehkraft in der Öffentlichkeit deutlich. Mehr als die Hälfte (53 %) der Befragten sagten, dass sie sich Sorgen über Sehverlust und Erblindung machen, während sie älter werden, und dass die Gesundheitssysteme zur Verhinderung des Sehkraftverlustes mehr Mittel einsetzen sollten.
"Die Ergebnisse der Umfrage bestätigen, dass für viele Menschen der Verlust der Sehkraft und vermeidbare Blindheit eine große persönliche gesundheitliche Sorge darstellen, und das ist durchaus begründet, da wir wissen, dass das Risiko der Erblindung aufgrund von Netzhauterkrankungen zunimmt. Fast zwei Drittel der befragten Personen meinten, dass späte Diagnose und das Fehlen von regelmäßigen Augenuntersuchungen ein großes Hindernis für die Erkennung darstellen, was darauf hindeutet, dass wir noch mehr in unsere Augenheilkundeeinrichtungen investieren müssen, um der Herausforderung gewachsen zu sein, Blindheit in Europa zu verhüten", sagte Narinder Sharma, Chief Executive Officer von AMD Alliance International.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die internationale Gesellschaft zur Verhütung von Blindheit (IAPB) sehen einen Anstieg bei der Prävalenz von Augenkrankheiten - die weltweiten Neuerkrankungen werden sich voraussichtlich zwischen 1990 und 2020 verdoppeln - und sie haben eine globale öffentliche Gesundheitsinitiative gegründet - Vision 2020: The Right to Sight (Vison 2020: das Recht auf Sehen), durch die sie zur Entwicklung von staatlichen Programmen zur Augenvorsorge aufrufen und dafür werben. Allerdings haben bis dato nur drei europäische Nationen die Strategien der Vision 2020 angenommen und die Augengesundheit wird auf der Ebene der europäischen Politik weiterhin vernachlässigt. Die WHO hat zuvor erklärt, dass 80 % der Blindheit weltweit vermeidbar sind.[*]
"Wir haben uns diesem Forum angeschlossen, um das Bewusstsein zu erhöhen und Maßnahmen zum Schutz der Sehkraft von Europäern anzustoßen und um dafür zu werben, dass der Augengesundheit größere Aufmerksamkeit geschenkt wird, denn kein Europäer sollte blind werden, wenn es vermieden werden kann. Die Vision 2020 der WHO besagt, dass dies eine Priorität des weltweiten Gesundheitswesens ist, und wir müssen dafür sorgen, dass dies auch eine Priorität des Gesundheitswesens in Europa wird", sagte Professor Ian Banks, Präsident des Europäischen Forums für Männergesundheit (EMHF).
European Forum Against Blindness (Europäisches Forum gegen Blindheit, E-FAB)
Um auf der WHO-Strategie Vision 2020 aufzubauen, organisierte E-FAB - eine neue Allianz von Interessengruppen - anlässlich des Welttages des Sehens ein parlamentarisches Gespräch am runden Tisch, um mit politischen Entscheidungsträgern, Medizinern und wichtigen Interessenvertretern die Ergebnisse dieser Umfrage zu besprechen und die Wichtigkeit zu unterstreichen, vermeidbare Blindheit zu einer Priorität des öffentlichen Gesundheitswesens zu machen. Die abendliche Debatte bot ein Forum für Austausch und Weiterbildung, und die Gruppe hofft, einen Konsens über mögliche politische Wege zu erreichen, um besser sicherzustellen, dass Netzhauterkrankungen - wie beispielsweise diejenigen, die durch Diabetes verursacht werden - diagnostiziert werden, um ein rechtzeitiges Eingreifen und die Verhinderung von Blindheit zu gewährleisten. E-FAB wird auf der Grundlage des Ergebnisses der Diskussion zu dem Thema einen Aufruf zum Handeln entwickeln und hofft, eine solide und nachhaltige Koalition zu bilden.
E-FAB ist eine unabhängige Plattform, welche die Vertreter mehrerer Interessengruppen vereint, und sie unterhält zurzeit Partnerschaften mit der AMD Alliance International, dem Europäischen Rat für Optometrie und Optik, dem Europäischen Forum für Männergesundheit und der Internationalen Diabetes-Vereinigung, Region Europa (IDF Europe). Die Gruppe zielt darauf ab, als Plattform für die Zusammenführung wichtiger dritter Parteien (Patientengruppen, Mediziner, politische Entscheidungsträger und Interessengruppen) in ganz Europa zu dienen, um gemeinsam und kollektiv das Wissen über Erkrankungen der Netzhaut zu erhöhen und Aufmerksamkeit auf sie zu richten und letztlich den Verlust von Sehkraft durch rechtzeitigere Diagnose und Intervention zu verhindern.
E-FAB wird als ein Dienst für Mediziner und Patienten von Novartis und Alcon unterstützt.
Welttag des Sehens
Der Welttag des Sehens ist ein jährlicher Tag der Sensibilisierung, der die globale Aufmerksamkeit auf Blindheit, Sehbehinderung und Rehabilitation von Sehbehinderten richtet. Er findet am zweiten Donnerstag im Oktober statt. Er wurde erstmals 1998 abgehalten und anschließend in die gemeinsame Initiative der WHO-IAPB VISION 2020 integriert. Typische Aktivitäten sind die Teilnahme an Fußmärschen zur Bewusstmachung des Themas oder das Verteilen und Ausstellen von Postern, Lesezeichen, Broschüren und anderer Informationsmittel, um das Bewusstsein für vermeidbare Blindheit zu schärfen. Dieses Jahr findet der Welttag des Sehens am 11. Oktober statt.
Literaturhinweis: The WHO Vision 2020: The Right to Sight
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