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Weltdiabetestag am 14. November

Lübeck setzt ein Zeichen gegen Diabetes

Informationsveranstaltung in der St. Petri Kirche - Holstentor wird blau illuminiert

Holstentor mit Blaumen Kreis für Diabetes Mehr als 360 Millionen Menschen leiden weltweit an Diabetes. Bereits in kurzer Zeit wird jeder zehnte Mensch von dieser Erkrankung betroffen sein. Schon jetzt entfallen über 20 Prozent der Gesundheitskosten auf die Erkrankung Diabetes mellitus - Tendenz steigend. Mehr denn je kommt es darauf an, Diabetes besser zu verstehen und sich über Chancen und Risiken dieser Situation auszutauschen.

Die Medizinische Klinik I des UKSH, Campus Lübeck, hat anlässlich des Weltdiabetestages am 14. November 2012 verschiedene Aktionen initiiert, um auf Diabetes und die umfangreichen Konsequenzen aufmerksam zu machen. Im Zentrum steht das Holstentor, das im Rahmen einer Aktion der Vereinten Nationen und der Weltdiabetes-Gesellschaft gemeinsam mit einer Vielzahl weiterer Gebäude weltweit blau illuminiert wird. Schirmherr der Veranstaltung ist der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Torsten Albig.

Alle Interessierten sind herzlich zu einer öffentlichen Informationsveranstaltung in die St. Petri Kirche Lübeck eingeladen. Unter dem Motto "Setz' ein Zeichen" stehen in der Zeit von 15 bis 18 Uhr u. a. Vorträge von Bastian Hauck, Segler und Buchautor mit einem Typ-1-Diabetes sowie Hans Lauber, Lebensstiländerer und ehemaliger Marketingdirektor des Fernsehsenders ProSieben mit einem Typ-2-Diabetes auf dem Programm.

Die Besucher erleben zudem die Live-Demonstration eines Gerätes, das kontinuierlich die Glucose misst, und die 10-jährige Lea mit dem Diabetes-Hund Happy, der Lea vor unbemerkten Unterzuckerungen warnt. Björn Engholm wird die Gewinner des Kinder-Malwettbewerbes "Mein blaues Holstentor" vorstellen. Es wird dann ein gemeinsamer Umzug mit blauen Laternen zum Holstentor stattfinden, um gegen 18.30 Uhr das Holstentor von beiden Seiten blau zu beleuchten. Diese Aktion wird vom Gewinnerkind des Malwettbewerbes zusammen mit Björn Engholm durchgeführt.

Ab 19 Uhr findet eine weitere, geschlossene Veranstaltung in St. Petri statt. Hier geht es darum, gemeinsam mit ausgewiesenen Experten die medizinischen wie gesundheitspolitischen Aspekte des Diabetes kritisch zu diskutieren. Als Gastredner sind u. a. Andrea Fischer, Bundesministerin für Gesundheit 1998 bis 2001, sowie Jens Spahn, MdB und gesundheitspolitischer Sprecher der CDU/CSU Fraktion eingeladen.

"Es besteht sowohl aus medizinischer als auch aus gesundheitspolitischer Sicht ein erheblicher Gesprächs- und Handlungsbedarf", erklärt Prof. Dr. Morten Schütt, Bereichsleiter Diabetes und Stoffwechsel in der Medizinischen Klinik I, Campus Lübeck (Direktor Prof. Dr. Hendrik Lehnert). Diabetes und Adipositas spielen seit Jahrzehnten eine herausragende Rolle in den wissenschaftlichen und klinischen Aktivitäten des Universitätsklinikums. Übergewicht als Folge von Fehlernährung und mangelnder Bewegung gilt als größter Risikofaktor im Hinblick auf die Entstehung eines Typ-2-Diabetes.

Das Problem: Diabetes bekommt man nicht über Nacht. "Vielmehr entstehen Früh-Diabetes und Diabetes als Konsequenz einer jahrelangen Entwicklung. Sie sind das Resultat einer konsequenten Gewöhnung an einen Diabetes-fördernden Lebensstil, der nur schwer wieder zu korrigieren ist", weiß Prof. Schütt. Nur durch Medikamente zur Senkung des Blutzuckerspiegels ist Diabetes nicht beherrschbar. "Um die Erkrankung dauerhaft in den Griff zu bekommen, ist die Auseinandersetzung mit einer gesunden Ernährung und regelmäßiger körperlicher Aktivität unvermeidlich", betont der Diabetologe und Ernährungsmediziner. "Wer alt werden möchte, muss aktiv etwas dafür tun", appelliert Prof. Schütt.

Neben einer dramatischen Zunahme an Fällen mit einem Typ-2-Diabetes steigt auch die Rate an Patienten, die an einem Typ-1-Diabetes erkranken, stetig an. Diese Erkrankung macht circa 7 Prozent der Diabeteserkrankungen aus. Sie entsteht, wenn die insulinbildenden Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse durch das eigene Immunsystem des Körpers zerstört werden.

Die Ursache dafür ist bis heute nicht abschließend geklärt. Umso wichtiger ist es, den Betroffenen und ihren Familien durch ein breit aufgestelltes Diabetes-Behandlungsteam eine optimale Therapie zu ermöglichen. Menschen mit einem Typ-1-Diabetes werden sowohl in der Medizinischen Klinik I also auch in der Kinderklinik des UKSH betreut. Insbesondere die Mobile Diabetes-Schulung Schleswig-Holstein (MDSH) leistet für Kinder und Jugendliche mit Diabetes eine wichtige Arbeit. Sie wurde 1999 von Dr. Simone von Sengbusch, Oberärztin in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Campus Lübeck, am UKSH ins Leben gerufen und ist eine bundesweit einmalige Einrichtung.

Die bis dahin unbefriedigende Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit Diabetes in Schleswig-Holstein konnte nachhaltig verbessert werden. "Diabeteskranke Kinder und ihre Eltern finden in Schleswig-Holstein inzwischen sehr gute Bedingungen vor. Nicht nur am UKSH, sondern auch in vielen anderen Kliniken des Landes sind Fachambulanzen für Kinder entstanden", sagt Dr. Simone von Sengbusch.

Bildunterschrift: Holstentor mit blauem Kreis für "Unite für Diabetes"
Bildquelle: Prof. Dr. med. Morten Schütt

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zuletzt bearbeitet: 08.11.2012 nach oben

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