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Diabetes-Prävention und -Therapie nach Maß

Diabetes Herbsttagung stellt individualisierte Behandlungskonzepte in den Mittelpunkt

Die Zahl der derzeit etwa sechs Millionen Diabetes-Patienten in Deutschland steigt. Schätzungen zufolge werden es im Jahr 2030 fast acht Millionen sein. Was einen Diabetes auslöst oder den jeweiligen Patienten anfällig für bestimmte Folgeerkrankungen macht, erforschen derzeit Experten des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD) in drei Studien. Welche "maßgeschneiderte" Vorbeugung und Behandlung sich daraus ableiten lässt, diskutieren Fachleute in dem Symposium "Individualisierte Diabetesprävention und Therapie" auf der Diabetes Herbsttagung vom 16. bis 17. November 2012 in Berlin.

Jeder dreizehnte Deutsche ist an Diabetes erkrankt, 90 Prozent davon an Typ-2-Diabetes. Die Empfehlung, zur Vorbeugung der Erkrankung den Lebensstil zu ändern, klingt einfach. Das hilft aber nicht bei jedem. Welche Menschen auf welche Veränderungen ansprechen, untersucht deshalb die "Prädiabetes Lebensstil-Interventionsstudie (PLIS)" des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD), zu dem insgesamt fünf Forschungsinstitute gehören.

"Wir untersuchen an allen Standorten des DZD Personen mit einem erhöhten Typ-2-Diabetesrisiko und erforschen die Effektivität unterschiedlicher Präventionsmaßnahmen abhängig von Biomarkern und weiteren individuellen Faktoren," erklärt DZD-Vorstandsmitglied Professor Dr. Dr. Hans-Ulrich Häring vom Institut für Diabetesforschung und Metabolische Erkrankungen des Helmholtz Zentrums München an der Universität Tübingen (IDM). Die Ergebnisse der Studie sollen zur Entwicklung individualisierter Präventionsmaßnahmen bei Diabetes führen.

Ähnliche Ziele verfolgt eine neue DZD-Studie zum Schwangerschaftsdiabetes, auch Gestationsdiabetes genannt, in Tübingen, München und Düsseldorf. Untersucht werden Schwangere sowie Frauen, die noch bis vor zehn Jahren einen Schwangerschaftsdiabetes hatten. Die rechtzeitige Behandlung eines Gestationsdiabetes kann Komplikationen für Mutter und Kind während der Schwangerschaft und der Geburt erfolgreich verhindern. Häufig bleibt jedoch ein erhöhtes Risiko für beide, später an Diabetes zu erkranken. Risikofaktoren und geeignete Präventionsstrategien sollen nun erforscht werden.

Neue Erkenntnisse darüber, wie sie schwerwiegenden Folgeerkrankungen eines unzureichend behandelten Diabetes vorbeugen können, erwarten Wissenschaftler von der Deutschen Diabetes-Studie (DDS). Darin beobachten sie den Krankheitsverlauf von Neupatienten mit Diabetes, um individuelle Risikoprofile zu ermitteln. Erforscht wird, inwiefern der Lebensstil, weitere Begleiterkrankungen oder auch genetische und stoffwechselbedingte Parameter zu Folgeschäden führen.

Die Forscher stellen die drei Studien auf der 6. Diabetes Herbsttagung vor. Tagungspräsident Professor Dr. med. habil. Peter Schwarz von der Medizinischen Fakultät des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus in Dresden erklärt: "Wir wollen auf der Diabetes Herbsttagung die personalisierte Medizin voran bringen und besprechen, wie wir das richtige Interventionsprogramm für unsere Patienten identifizieren und anschließend auch qualitätskontrolliert umsetzen können."

zuletzt bearbeitet: 14.11.2012 nach oben

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