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Läufer treten gegen ihren Diabetes an

Beim Köln Marathon wollen 120 Diabetiker es sich und der Welt beweisen

Elisabeth Patsalias, Typ-2-Diabetikerin Chronisch krank und dann einen Marathon laufen? Was für viele Menschen ein Widerspruch ist, machen 120 Läufer jetzt wahr. Ihre Motivation: Mit Sport selbst etwas gegen ihre Zuckerkrankheit tun. So starten am kommenden Sonntag Diabetiker aus dem gesamten Bundesgebiet beim Köln Marathon und beweisen sich und der Welt, welche Strecken sie trotz Krankheit und Übergewicht absolvieren können - von 5.000 Metern bis zur Marathon-Distanz von knapp 42 Kilometern. Möglich macht dies ein spezielles Bewegungs-Programm, das die Techniker Krankenkasse (TK) unterstützt.

Mit dabei ist die 55-jährige Elisabeth Patsalias. Vor ein paar Jahren noch war es für sie undenkbar, an so einem Event teilzunehmen. "Ich hatte gar keine Lust mich zu bewegen", berichtet sie. Dann der Schock: Vor zweieinhalb Jahren stellte der Arzt einen zu hohen Blutzucker fest. Die Diagnose: Typ-2-Diabetes. An dieser Form erkranken nicht mehr nur ältere, sondern zunehmend auch jüngere übergewichtige Menschen. Für die Hamburgerin war sofort klar: "Jetzt muss ich etwas tun." Ein halbes Jahr lang trainierte sie gemeinsam mit ihrer Gruppe. Jetzt packt sie ihre Sportsachen und reist von Hamburg nach Köln mit einem festen Ziel vor Augen: die fünf Kilometer Distanz zu schaffen. Dabei geht es jedoch nicht um Höchstleistungen: An oberster Stelle steht die Gesundheit. Deshalb betreuen Ärzte-Teams die Läufer und kontrollieren regelmäßig den Blutzucker.

"Gerade bei Diabetes ist Sport die beste Therapie", weiß Klaus Rupp. Er leitet das TK-Versorgungsmanagement, ein rund 40-köpfiges Team, das fortlaufend neue Leistungen sucht und erprobt - so auch das Diabetes Programm Deutschland. "Die Läufer sehen beim Training schnell erste Erfolge", berichtet Rupp. "Ihre Langzeitzuckerwerte verbessern sich, sie verlieren an Gewicht, halten längere Strecken durch und manche benötigen weniger bis keine Medikamente mehr". Außerdem stehe das Training einem direkten Erfolgsziel gegenüber: dem Marathon. Das motiviere zusätzlich, so Rupp. Aus diesem Grund ist die TK nicht nur offizieller Projektpartner, sondern übernimmt für ihre Versicherten auch die Teilnahmegebühren.

Und so funktioniert das Programm: Zweimal wöchentlich treffen sich deutschlandweit rund 200 Diabetiker und laufen gemeinsam mit ihrer Trainingsgruppe gegen den Zucker an. Immer mit dabei sind ausgebildete Trainer. 120 Läufer sind nun in Köln am Start. Für sie ist der anstehende Marathon das große Finale.

Und schon bald ertönt der nächste Startschuss: "Auch 2014 wollen wir das Programm wieder durchführen und sogar noch weiter ausbauen", kündigt Mark Spiller an. Er koordiniert das Diabetes Programm Deutschland. "Bisher trainieren unsere Teilnehmer in Köln, Bonn, Berlin, Frankfurt, Hamburg, Minden, Meppen, Magdeburg und Heidelberg. Nächstes Jahr sollen noch weitere Städte hinzukommen."

Weitere Informationen zu dem Programm gibt es unter www.tk.de (Webcode: 509648) sowie in einem Film auf YouTube.

Bildunterschrift: Elisabeth Patsalias, Typ-2-Diabetikerin
Bildquelle: Techniker Krankenkasse (TK)

zuletzt bearbeitet: 11.10.2013 nach oben

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