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Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Medikamente und Erkrankungen können Vitamin- und Mineralstoff-Versorgung erheblich beeinträchtigen

Bluthochdruck, Diabetes, Fettstoffwechselstörungen: Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, von mehreren herz- und gefäßbelastenden Gesundheitsstörungen gleichzeitig betroffen zu sein. Meist wird nicht bedacht, dass sowohl die Erkrankungen als auch die dagegen verordneten Arzneimittel gravierende Auswirkungen auf die Vitamin- und Mineralstoff-Versorgung haben können. Ein Mangel an diesen lebensnotwendigen Nährstoffen kann wiederum Herz-Kreislauf-Erkrankungen fördern und den Therapieerfolg untergraben. Darauf wiesen Wissenschaftler auf einem Symposium der Gesellschaft für Biofaktoren (GfB) am 16. November 2013 in Stuttgart hin.

"Um die 65 Jahre alte Menschen erhalten im Mittel 2 bis 3 verschiedene Arzneimittel pro Tag, bei den über 80-Jährigen sind es 4 bis 5. Hierdurch kommt es zu zahlreichen Wechselwirkungen, auch im Stoffwechsel der Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente", warnte der Vorsitzende der GfB, Prof. Hans-Georg Classen von der Universität Hohenheim. Krankheitsbedingte Verluste, wie z. B. bei Diabetes mellitus, kämen oftmals additiv hinzu, so dass trotz kalorienreicher Ernährung klinisch relevante Mangelsituationen an bestimmten Vitalstoffen entstehen könnten. Diese fördern wiederum chronische Leiden wie Bluthochdruck, Diabetes mellitus und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Herz-Risiko Magnesiummangel

Eine Unterversorgung mit dem Mineralstoff Magnesium kann beispielsweise Bluthochdruck, Herz-Rhythmusstörungen oder eine Herzschwäche (Herzinsuffizienz) fördern. "Gerade bei Patienten mit Bluthochdruck und Diabetes mellitus zeigt sich aber in vielen Fällen ein Magnesiummangel", sagte Prof. Klaus Kisters vom St. Anna-Hospital in Herne. Studien der letzten Jahre zeigten, dass eine ergänzende Magnesiumtherapie erhöhte Blutdruckwerte senken kann. Bei Patienten mit Diabetes könne eine Magnesiumeinnahme eine deutliche Verbesserung der Stoffwechsellage erzielen und Folgeerkrankungen entgegenwirken, so Kisters.

Die Wirkung des Magnesiums kann durch die vitaminähnliche Substanz Orotsäure unterstützt werden, erläuterte Prof. Joachim Schmidt, Pharmakologe aus Dresden. Orotsäure ist eine wichtige biologische Vorstufe im Energiestoffwechsel. Unter hohen Leistungsanforderungen oder bei Sauerstoffmangel im Herzgewebe kann Orotsäure die Energiebreitstellung verbessern und Magnesium-Verlusten entgegenwirken. Dadurch habe das Magnesiumsalz der Orotsäure, das Magnesiumorotat, besondere Eigenschaften, die insbesondere bei Durchblutungsstörungen des Herzens, bei Herzrhythmusstörungen oder Herzschwäche zum Tragen kommen, so Schmidt.

Bei Senioren sollte auch ein besonderes Augenmerk auf die Vitamin-D-Versorgung gerichtet werden, appellierte eindringlich Apotheker Uwe Gröber, Leiter der Akademie für Mikronährstoffmedizin in Essen. Mit zunehmendem Alter verliert die Haut ihre Fähigkeit, durch den Einfluss von Sonnenlicht Vitamin D zu bilden. Da das Vitamin in Lebensmitteln kaum in nennenswerten Mengen enthalten ist, ist die UV-B-Licht-abhängige Bildung in der Haut die wichtigste Vitamin-D-Quelle. Erschwerend kommt hinzu, dass zahlreiche Arzneimittel die Vitamin-Bildung stören.

"Eine Vielzahl von Forschungsergebnissen der vergangenen Jahre hat gezeigt, dass Vitamin-D-Mangel vielfältige Auswirkungen hat - u. a. auf das Voranschreiten chronisch degenerativer Leiden wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen", betonte Gröber. Er rät Risikogruppen - und dazu zählen alle Senioren, Menschen mit dauerhafter Medikamenteneinnahme und wenig Aufenthalt im Freien - den Vitamin-D-Spiegel messen zu lassen und bei einer Unterversorgung das Vitamin unbedingt zu ergänzen.

Eine Broschüre mit den Vorträgen kann auf der Homepage der GfB unter www.gf-biofaktoren.de heruntergeladen oder kostenlos angefordert werden.

zuletzt bearbeitet: 21.11.2013 nach oben

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