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Spendenprojekt "Diabetesberatung auf Rädern" gestartet

Diabetes-Früherkennung für Migranten geht auf Tour

Türkischstämmige Mitbürger stellen mit rund 40 Prozent den größten Anteil innerhalb der Bevölkerung mit Migrationshintergrund dar. Von den knapp zwei Millionen Bürgern mit türkischem Migrationshintergrund, die in Deutschland leben, sind fast 30.000 an Diabetes erkrankt. Das sind prozentual fast doppelt so viele wie in der deutschen Bevölkerung. Doch die Versorgung dieser Bevölkerungsgruppe ist schlechter als in der Gesamtbevölkerung, was zum einen durch Sprachbarrieren, zum anderen durch kulturelle Besonderheiten wie Ernährungsgewohnheiten sowie Geschlechterrollen und Familienstrukturen bedingt ist.

Um dieses Problem aufzugreifen und eine bessere Integration der Migranten in das Gesundheitssystem zu fördern, hat diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe zusammen mit dem Landesverband NRW der Deutschen Diabetes-Hilfe - Menschen mit Diabetes (DDH-M) das Spendenprojekt "Diabetesberatung auf Rädern" aufgesetzt. Das Projekt, das unter Mitwirkung des Verbands der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe (VDBD) durchgeführt wird, setzt ein Diabetes-Info-Mobil ein, um vor Ort gemeinsam mit einer türkisch sprechenden Diabetesberaterin an insgesamt 25 Einsatztagen an sozialen Brennpunkten und Hochburgen türkischstämmiger Bevölkerung bundesweit über die Volkskrankheit Diabetes aufzuklären.

Weitere 25 Einsätze sind geplant in ländlichen Regionen, wo die Versorgung der Diabetiker ebenfalls oft schlechter als in größeren Städten ist. Hier fehlt der Facharzt vor Ort, was gerade ältere Menschen, die wenig mobil sind, vor Probleme stellt. Das Projekt wird zudem wissenschaftlich begleitet und ausgewertet, um mehr Wissen über Diabetes bei Menschen mit Migrationshintergrund zu gewinnen.

"Ziel des Projektes ist, die Betroffenen und Risikogruppen über Diabetes aufzuklären und über Gesundheitsmöglichkeiten vor Ort zu informieren", erklärt Nicole Mattig-Fabian, Geschäftsführerin von diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe das Engagement der Organisation und ergänzt: "Für die Gruppe der Migranten ist hier eine mehrsprachige und kultursensible Beratung wichtig. Durch die gezielte Vermittlung von Gesundheitskenntnissen sollen Erkrankungsrisiken gesenkt und die Eigenverantwortung der Betroffenen gestärkt werden."

"Durch Früherkennung von an Diabetes erkrankten beziehungsweise gefährdeten Personen sollen Prävention und Gesundheitsförderung gestärkt werden", erläutert Martin Hadder, Landesvorsitzender der DDH-M NRW und verantwortlicher Projektleiter, die Idee. Die Auswahl der Standorte und Bereitstellung von türkischsprachigem Infomaterial soll dazu beitragen, besonders die Bevölkerungsgruppen der Migranten und der ländlichen Bevölkerung in strukturschwachen Regionen anzusprechen. Dabei sollen örtliche Gesundheitsämter und Diabetes-Schwerpunkt-Praxen eingebunden werden.

Die Früherkennung der Erkrankung Diabetes mellitus und die optimale Betreuung der vielen Betroffenen ist eines der Hauptanliegen des Landesverbands NRW. Daher hat der Landesverband bereits seit 2003 ein Diabetes-Info-Mobil im Einsatz. Das Diabetes-Info-Mobil ist eine mobile Diabetesberatungsstelle mit Sofort-Diagnostik.

Das Projekt wird unter anderem finanziert aus Spenden der Charity-Gala 2013, durch eine Großspende der Firma Novo Nordisk wird ein neues Info-Mobil finanziert. Um einen weiteren Ausbau des Projekts zu ermöglichen, sind weitere Spenden herzlich willkommen.

Spendenkonto 60 60,
Stichwort: Diabetesberatung auf Rädern,
Bank für Sozialwirtschaft,
BLZ 100 20 500,
IBAN: DE59 1002 0500 0001 1888 00,
BIC: BFSWDE33BER

zuletzt bearbeitet: 04.12.2013 nach oben

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