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Winter-Tipps für Menschen mit diabetischer Neuropathie

Pressemitteilung: Wörwag Pharma GmbH & Co.KG

Zeit für Achtsamkeit

Mir ist kalt - Fuß-Illustration Trockene Haut, drückende Stiefel und kalte Füße: Der Winter hat seine Schattenseiten - besonders für Menschen mit Diabetes. Denn etwa jeder dritte Zuckerkranke leidet an einer Nervenschädigung, der sogenannten diabetischen Neuropathie. Diese macht sich meist zuerst an den Füßen durch Empfindungsstörungen wie Kribbeln, Brennen, Taubheit, Schmerzen oder eine nachlassende Sensibilität bemerkbar. Druckstellen, Wunden oder Erfrierungen an den Füßen werden oftmals nicht wahrgenommen, ebenso das zu heiße Fußbad. Erschwerend kommt hinzu, dass auch der Blutzuckerspiegel häufig steigt, während die Temperaturen sinken. Die "Fußflüsterer", ein Expertenrat für Menschen mit Diabetes, geben sechs Tipps, um auch mit diabetischer Neuropathie gesund durch den Winter zu kommen. Gegen diabetesbedingte Nervenschäden und die damit verbundenen Beschwerden kann außerdem die Einnahme von Benfotiamin, einer Vorstufe des Vitamin B1, helfen.

Die sechs Tipps der Fußflüsterer:

1. Regelmäßiges Blutzuckermessen

Eine gute Blutzuckereinstellung ist das A und O. Im Winter ist der Langzeitblutzuckerwert, der sogenannte Hb1Ac-Wert, bei vielen Diabetikern höher als sonst.[1] Durch Überzuckerung entstehen schädliche Zuckerabbauprodukte, zum Beispiel sogenannte AGEs (Advanced Glycation Endproducts). Sie können Nerven und Blutgefäße schädigen und dadurch Folgeerkrankungen wie die diabetische Neuropathie fördern. In der kalten Jahreszeit ist es daher wichtig, den Blutzucker besonders gut zu kontrollieren.

2. Gesund ernähren

Gerade im Winter locken deftige und süße Speisen. Es fällt schwer zu verzichten? Dann zumindest das richtige Maß im Auge behalten: "Es ist besser, sich einer gesunden Ernährung in kleinen Schritten zu nähern, als von Anfang an zu sagen, dass man es nicht schafft", erklärt Vesela Topic, Diabetesberaterin und Mitglied der Fußflüsterer.

3. Trotz Kälte aktiv bleiben

Selbst eine kleine körperliche Aktivität am Tag, idealerweise an der frischen Luft, hilft, den Blutzucker im Zaum zu halten. Außerdem hält Bewegung fit und ist gut für die Füße. "Bewegung kommt vor allem im Winter oft zu kurz. Aber wenn man aktiv wird, trägt das auch zur guten Befindlichkeit bei", sagt Podologin und Fußflüsterin Annett Ullrich.

4. Füße und Schuhe kontrollieren

Wer an diabetischer Neuropathie leidet, spürt oft nicht, ob die Schuhe auch mit dicken Socken noch passen, ob sich kleine Steine darin befinden oder ob die Füße ausreichend vor Kälte geschützt sind. Das kann schwerwiegende Folgen haben, wie Druckstellen, Wunden, Entzündungen oder Erfrierungen an den Füßen. Daher sind passende Schuhe, gegebenenfalls vom orthopädischen Schuhmachermeister, besonders wichtig. Außerdem sollten Betroffene sie vor dem Anziehen auf Fremdkörper untersuchen sowie täglich ihre Füße kontrollieren.

5. Regelmäßige Hautpflege

Eine weitere Folge der diabetischen Neuropathie sind trockene Füße und dünne, rissige Haut durch verminderte Schweißdrüsenaktivität. Diese Symptome können im Winter verstärkt auftreten. Betroffene sollten ihre Füße daher regelmäßig mit ureahaltiger Salbe eincremen.

6. Unterstützung aus der Apotheke

Was hilft noch? Benfotiamin, eine gut verträgliche Vorstufe des Vitamin B1, hemmt die Bildung von schädlichen Zuckerabbauprodukten (AGEs) und schützt somit Nerven und Blutgefäße. Der vitaminähnliche Wirkstoff kann Empfindungsstörungen wie Kribbeln, Brennen, Schmerzen und Taubheit in den Füßen effektiv lindern. Benfotiamin ist beispielsweise enthalten in milgamma protekt (rezeptfrei in der Apotheke).

Terminhinweis

Expertentelefon für Menschen mit Diabetes und Betroffene: 0800-5 197 197 (kostenlos)
14. Dezember 2015 von 15:00 bis 17:00 Uhr

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Quelle: American Journal of Epidemiology Vol. 161 (2005) S. 565-574: http://aje.oxfordjournals.org/content/161/6/565.full

Bildunterschrift: Mir ist kalt (Fuß-Illustration)
Bildquelle: Wörwag Pharma GmbH & Co.KG

zuletzt bearbeitet: 08.10.2015 nach oben

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