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Alles rund um die Diabetestherapie

diabetesDE-Expertenchat

In Deutschland haben von 6,7 Millionen Menschen, die an Diabetes mellitus erkrankt sind, 95 Prozent einen Typ-2-Diabetes. Während Diabetes Typ 1 immer mit Insulin behandelt werden muss, sind die Therapiemöglichkeiten beim Typ-2-Diabetes breiter gefächert. Auch wenn viele Menschen mit Diabetes Typ 1 oder Typ 2 sehr gut mit ihrer Therapie zurechtkommen, diese selbstständig durchführen und sich regelmäßig mit ihrem behandelnden Arzt darüber austauschen, haben sie doch immer mal wieder Fragen, zum Beispiel zur Ernährung, Medikamenteneinnahme, zu Blutzuckerwerten oder der zu spritzenden Insulindosis. Professor Dr. med. Thomas Haak beantwortet am Donnerstag, dem 10. Dezember 2015, im Expertenchat von diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe, Fragen rund um die Diabetestherapie.

Ein Leben mit Diabetes Typ 1 oder Typ 2 erfordert ein hohes Maß an Selbstdisziplin und Wissen: 99 Prozent der Therapiezeit sind die Betroffenen selbst verantwortlich und auf sich allein gestellt. "Viele Menschen mit Diabetes sind gut geschult und routiniert im Umgang mit ihrer Stoffwechselerkrankung", sagt Professor Dr. med. Thomas Haak, Vorstandsmitglied von diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe und Chefarzt am Diabeteszentrum Mergentheim in Bad Mergentheim. So sind Patienten mit Typ-1-Diabetes von Anfang an damit vertraut, dass ihre Bauchspeicheldrüse kein Insulin mehr produziert und sie lebenslang mehrmals täglich ihren Blutzucker messen und daran angepasst Insulin spritzen müssen. Bei Menschen mit Diabetes Typ 2 hingegen bildet die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) zwar über viele Jahre hinweg noch Insulin. Die Ausschüttung wird im Laufe der Zeit aber immer geringer. Außerdem kann das Insulin nicht mehr richtig an den Zellwänden wirken, das hängt häufig auch mit Bewegungsmangel und Übergewicht zusammen. Der Zucker im Blut aus mit der Nahrung aufgenommenen Kohlenhydraten gelangt dann nicht mehr in die Zellen hinein. Da die meisten Typ-2-Diabetiker auch übergewichtig sind, beginnt ihre Therapie zunächst mit einer Ernährungsumstellung, die eine Gewichtsabnahme ermöglichen und Blutzuckerspitzen reduzieren soll und der Einnahme von blutzuckersenkenden Medikamenten.

Solange die Therapiemaßnahmen wirken und der Stoffwechsel stabil eingestellt ist, leben Betroffene beider Diabetestypen sehr gut mit der Erkrankung. Kommt es zu Komplikationen oder muss die Therapie im Verlauf angepasst beziehungsweise umgestellt werden, ergeben sich für Menschen mit Diabetes Fragen, wie zum Beispiel: "Wieso ist mein Stoffwechsel nicht mehr stabil, obwohl ich doch alle Therapiemaßnahmen einhalte?", "Warum muss ich nun Insulin spritzen statt weiter Tabletten einzunehmen?", "Wie muss ich meine Insulindosis anpassen, wenn ich nun regelmäßig Sport treibe?"

"Eine Diabeteserkrankung muss bei jedem Betroffenen individuell behandelt werden", erklärt Professor Haak. Nicht bei allen Patienten wirken Medikamente gleich und nicht jeder Stoffwechsel könne trotz guter Therapietreue dauerhaft ohne Schwankungen eingestellt werden. Die Ursachen dafür seien vielfältig: "Neu auftretende Unverträglichkeiten, Begleiterkrankungen, unbewusste Therapiefehler oder veränderte Lebensumstände sind nur einige mögliche Gründe", so Professor Haak. Wer Fragen rund um seine Diabetestherapie hat, kann sie Professor Haak am Donnerstag, dem 10. Dezember 2015 im Expertenchat von diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe, zwischen 18 und 20 Uhr stellen.

zuletzt bearbeitet: 09.12.2015 nach oben

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