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diabetesDE-Expertenchat zum Schulstart 2016

Was Eltern von Kindern mit Typ-1-Diabetes beachten sollten

Für viele Kinder in Deutschland beginnt Ende des Sommers mit der Einschulung ein neuer Lebensabschnitt. In Deutschland leben etwa 17.500 Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre mit Diabetes Typ 1. Vielen von ihnen fällt der neue Rhythmus des Schulalltags schwer. Kinder mit Diabetes, aber auch deren Eltern und Lehrer, müssen sich erst an die neuen Abläufe gewöhnen. Häufig erfahren die Kinder in der Schule eine Sonderbehandlung. Denn Lehrer haben mitunter Angst vor gesundheitlichen Problemen.

Wie Eltern bei der Schulleitung Bedenken und Ängste abbauen und ihre Kinder auf den Schulalltag vorbereiten können, erklärt Diabetesberaterin DDG Andrea Witt im nächsten Experten-Chat von diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe am 31. März 2016. Fragen können Interessierte schon jetzt auf http://www.diabetesde.org einsenden.

Bis zum Jahr 2020 wird sich die Zahl der Kinder mit Diabetes Typ 1 unter 5 Jahren verdoppeln, vermuten Experten. "Kommen diese chronisch kranken Kinder in die Schule, müssen sie lernen, eigenverantwortlich mit der Stoffwechselerkrankung umzugehen", sagt Andrea Witt, Vorstandsmitglied von diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe und Diabetesberaterin DDG aus Dersau. Der Schritt in die größere Selbstständigkeit falle vor allem den häufig besorgten Eltern schwer. Aber auch das Schulpersonal muss mitunter zunächst bestehende Ängste abbauen: Nicht jeder Lehrer möchte und kann die Verantwortung für ein Kind mit Diabetes übernehmen. Viele Lehrkräfte empfinden zudem die Rechtslage als unklar. Sie versuchen deshalb, schwierige Situationen von vornherein zu vermeiden und befreien in manchen Fällen Kinder und Jugendliche mit Diabetes sogar von bestimmten Aktivitäten wie etwa Schullandheim oder Wandertagen. "Das ist sehr schade", so Andrea Witt: "Denn Kinder und Jugendliche mit guter Stoffwechseleinstellung können und sollten bei allen schulischen Aktivitäten dabei sein und nicht davon ausgegrenzt werden."

Auch fehlende oder falsche Informationen tragen zu solchen Situationen bei. So besteht etwa das Vorurteil, dass Schüler mit Diabetes Lernstoff schlechter aufnehmen als ihre Klassenkameraden. Andrea Witt widerlegt dies: "Kinder mit Diabetes Typ 1 sind in der Schule genauso leistungsfähig wie Gesunde. Es gibt keine Hinweise, dass sie eingeschränkte intellektuelle Fähigkeiten durch ihre Stoffwechselerkrankung haben."

Die Arbeitsgemeinschaft für Pädiatrische Diabetologie e.V. (AGPD) hat daher zusammen mit diabetesDE eine Broschüre für den Umgang mit diabeteskranken Kindern für Lehrerinnen und Lehrer herausgegeben. Hier erfahren sie, ob und in welchem Maße sie die Verantwortung für einen diabeteskranken Schüler übernehmen können und dürfen - insbesondere bei außerschulischen Veranstaltungen. Anlässlich des anstehenden Schulanfangs beantwortet Andrea Witt, Diabetesberaterin DDG, im nächsten diabetesDE-Experten-Chat am 31. März 2016 zwischen 17 und 19 Uhr Fragen zum Thema Einschulung. Hier erfahren Eltern außerdem, was sie beim Sportunterricht, bei Ausflügen und Klassenreisen beachten sollten.

zuletzt bearbeitet: 30.03.2016 nach oben

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