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Deutschlands größte Gesundheitsstudie NAKO

Strategien zur Vorbeugung von Diabetes, Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen gesucht

Halbzeit in Bremen

Der 5.000ste NAKO-Teilnehmer Harald Rasch mit Dr. Kathrin Günther (links), Studienzentrums Bremen, und Heidi Menßen (rechts) aus dem Bremer NAKO-Team. Wie entstehen Volkskrankheiten? Diese Frage steht im Fokus der NAKO-Gesundheitsstudie. Insgesamt 200.000 Menschen zwischen 20 und 69 Jahren sollen innerhalb von fünf Jahren an 18 Standorten medizinisch untersucht und nach ihren Lebensumständen befragt werden. Die Studie liefert damit die wertvolle Basis für neue Strategien zur Vorbeugung von Diabetes, Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Das Bremer Studienzentrum am BIPS liegt gut in der Zeit und konnte nun den 5.000sten Teilnehmer begrüßen. Zum Erreichen des Ziels - 10.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der Hansestadt bis 2018 - ist das BIPS auch weiterhin auf die Unterstützung der Bremerinnen und Bremer angewiesen.

"Ich sehe es als gesellschaftliche Verpflichtung an, eine Studie wie die NAKO zu unterstützen", sagt Harald Rasch, der als 5.000ster Proband im Bremer Studienzentrum begrüßt wurde. "Darüber hinaus hat mich das Thema sehr interessiert. Und nicht zuletzt bekommt man ja auch einen Gesundheits-Check."

Von der Teilnahme überzeugt hatte den Bremer jedoch erst die zweite Einladung. "Beim ersten Brief habe ich gedacht, es handelt sich dabei um eine rechtsradikale Partei, und habe das Anschreiben daher weggeworfen. Beim zweiten Brief habe ich mich dann im Internet informiert", sagt Harald Rasch.

Tatsächlich hatte der Begriff "Nationale Kohorte" - eine an sich korrekte Bezeichnung aus der medizinischen Forschung - immer wieder für Verwirrung bei den angeschriebenen Bürgerinnen und Bürgern im ganzen Bundesgebiet gesorgt. Die engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den 18 Studienzentren mussten daher häufig Aufklärungsarbeit leisten und erklären, dass es sich bei der "Nationalen Kohorte" nicht um eine politische Gruppierung, sondern um Deutschlands größte Gesundheitsstudie handelt. Im Sinne einer besseren Akzeptanz in der Bevölkerung hatte der wissenschaftliche Vorstand des Nationale Kohorte e.V. den Studiennamen schließlich in NAKO-Gesundheitsstudie geändert.

"Die NAKO ist von großer Relevanz für alle Menschen in Deutschland", sagt Professor Wolfgang Ahrens, Mitglied des wissenschaftlichen Vorstands des Nationalen Kohorte e.V. und Projektleiter in Bremen. "Die Studie lässt uns verstehen, wie gesund die Menschen in Deutschland sind und vor allem - wie sie auch gesund bleiben können. Die Ergebnisse der NAKO werden umso aussagekräftiger, je mehr Menschen teilnehmen. Hier in Bremen liegen wir sehr gut in der Zeit. Bis wir unseren wichtigen Beitrag für die gesamtdeutsche Studie geleistet haben, liegt allerdings noch die Hälfte des Weges vor uns. Daher bitte ich alle Bremerinnen und Bremer, die ein Anschreiben der NAKO erhalten: Werfen Sie den Brief nicht ungelesen weg. Nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit, ihn zu lesen und entscheiden Sie dann über Ihre völlig freiwillige und kostenlose Teilnahme. Sie können damit nicht nur Ihrer eigenen Gesundheit einen Gefallen tun, sondern helfen auch der ganzen Gesellschaft dabei, gesund zu bleiben."

Die NAKO-Gesundheitsstudie

Krebs, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen - viele der verbreiteten Volkskrankheiten geben immer noch Rätsel auf. Deren Ursachen zu erforschen, Risikofaktoren zu finden und wirksame Maßnahmen zu entwickeln, um Erkrankungen vorzubeugen, ist Ziel der NAKO, der bisher größten Gesundheitsstudie in Deutschland. Sie wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, 14 Bundesländern sowie der Helmholtz-Gemeinschaft finanziell gefördert und mit zusätzlichen Eigenmitteln des BIPS und der anderen Studienzentren durchgeführt. Bis 2018 werden an 18 Studienstandorten 200.000 Menschen zwischen 20 und 69 Jahren befragt und untersucht. Eine Teilnahme zur Studie ist nur mit Einladung möglich. Die Auswahl der Personen erfolgt per Zufallsstichprobe aus dem Einwohnermelderegister.

Weitere Informationen zum Bremer NAKO-Studienzentrum und zur Studie insgesamt finden Sie unter: www.nako.de sowie www.nako-bremen.de.

Bildunterschrift: Der 5.000ste NAKO-Teilnehmer Harald Rasch mit Dr. Kathrin Günther (links), Leiterin des Studienzentrums Bremen, und Heidi Menßen (rechts) aus dem Bremer NAKO-Team.
Bildquelle: Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie - BIPS

zuletzt bearbeitet: 19.09.2016 nach oben

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