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Erste Studie zu Pistazienverzehr bei Schwangerschaftsdiabetes

Pressemitteilung: American Pistachio Growers

Richtungsweisende Forschung deckt gesundheitliche Vorteile von Pistazien für Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes auf

Die Ergebnisse einer neuen Studie mit schwangeren Frauen mit Glukosetoleranzstörung während der Schwangerschaft (kurz GIGT) oder Gestationsdiabetes (Gestationsdiabetes mellitus, kurz GDM) - allgemein bekannt als Schwangerschaftsdiabetes - zeigen, dass der Verzehr von Pistazien helfen kann, den Blutzuckerspiegel zu regulieren. Die Studie ist die erste, die die Glukosereaktion von schwangeren Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes oder GIGT nach dem Verzehr von Pistazien untersucht. Die Untersuchungsergebnisse wurden am 23. Oktober 2017 bei der "Food & Nutrition Conference & Expo™" der Academy of Nutrition and Dietetics in Chicago vorgestellt.

Diabetes ist eine chronische Krankheit, von der mehr als 422 Millionen Menschen auf der Welt betroffen sind. Schwangerschaftsdiabetes ist eine Form der Diabetes, die während der Schwangerschaft bei Frauen entsteht, die zuvor kein Diabetes hatten. Wie andere Formen von Diabetes, beeinflusst sie, wie der Körper Blutzucker verarbeitet. Glukosetoleranzstörung während der Schwangerschaft tritt auf, wenn der Körper während der Schwangerschaft außerstande ist, den Blutzuckerspiegel aufgrund der hormonellen Veränderungen normal zu regulieren. Der Blutzuckerspiegel steigt nach einem Glukosetoleranztest über das normale Maß hinaus an, aber nicht so hoch, dass eine Diabetesdiagnose gestellt werden könnte. Obwohl die Symptome nach der Schwangerschaft abklingen, haben Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes oder einer Glukosetoleranzstörung ein erhöhtes Risiko, an Diabetes zu erkranken.

Den neuen diagnostischen Kriterien zufolge, die 2010 von der International Association of Diabetes and Pregnancy Study Groups (IADPSG) entwickelt wurden, beträgt die Prävalenz von GDM weltweit 9,8 bis 25,5 Prozent.

"Unsere Studie ist die erste, die zeigt, dass der Verzehr von Pistazien Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes dabei helfen kann, ihren Blutzuckerspiegel nach dem Essen zu regulieren", sagt Sheng Ge, M.D., Studienleiterin, Chefärztin und Leiterin der Abteilung für klinische Ernährung am Sixth People's Hospital der Shanghai Jiaotong University in Shanghai, China, wo die Studie durchgeführt wurde. "Die Ergebnisse unterstreichen, dass Pistazien eine gute Wahl für Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes sind, wenn sie ihre Krankheit in den Griff bekommen wollen."

Für die Studie wurden 30 Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes (alle zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche) nach dem Zufallsprinzip einer von zwei Gruppen zugeteilt. Nach nächtlichem Fasten aß eine der Gruppen 42 Gramm Pistazien (1,5 Portionen) zum Frühstück, während die zweite Gruppe 100 Gramm Vollkornbrot (zwei Scheiben) verzehrte. Die Mengen der Pistazien und des Vollkornbrots wurden bezüglich der Kalorienanzahl aneinander angepasst. Alle 30 Minuten und bis zu 120 Minuten nach der Mahlzeit wurden der Blutzucker und GLP-1, ein bedeutendes Hormon bei der Produktion von Insulin, gemessen. Nach sieben Tagen wurden die Gruppen getauscht.

Der Blutzuckerspiegel war 30, 60, 90 und 120 Minuten nach dem Verzehr von Pistazien war der Blutzuckerspiegel signifikant niedriger als nach dem Verzehr von Vollkornbrot. Nach dem Verzehr von Pistazien war der Blutzuckerspiegel sogar vergleichbar mit dem Basisniveau. Zusätzlich waren die GLP-1-Werte nach dem Verzehr von Pistazien im Vergleich zu Vollkornbrot nach 60, 90 und 120 Minuten signifikant höher.

Der Effekt auf den Insulinspiegel war sogar noch drastischer. Der Insulinspiegel stieg innerhalb von zwei Stunden nach dem Verzehr von Pistazien nicht an. Wieder hatten beide Gruppen zu jedem Zeitpunkt der Messung einen signifikant niedrigeren Anstieg des Insulinspiegels.

"Erhöhte Blutzuckerwerte während der Schwangerschaft haben nicht nur Auswirkungen auf die Gesundheit der Mutter, sondern können auch das Risiko des Kindes, an Diabetes zu erkranken, erhöhen", sagt Zhaoping Li, M.D., Co-Studienleiterin und Professorin der Medizin, Leiterin der Abteilung für klinische Ernährung an der University of California in Los Angeles. "Diese Studie zeigt, dass Pistazien eine nützliche Ergänzung der Ernährung sein können, um einen gesunden Blutzuckerspiegel aufrechtzuerhalten. Gleichzeitig werden Mutter und Baby in dieser kritischen Zeit mit wichtigen Nährstoffen versorgt."

Dr. Li fügt hinzu: "Es ist spannend zu sehen, dass natürliche Produkte unterstützend wirken können und den Patienten schmecken. Wenn ihnen das Essen schmeckt, gehen sie einer verschriebenen Diät viel eher nach."

Pistazien haben einen niedrigen glykämischen Index (GI), relativ viele Ballaststoffe, gesunde Fette, Antioxidantien und entzündungshemmende Phytonährstoffe, wovon Diabeteserkrankte profitieren können. Der Verzehr von Pistazien nach einer Mahlzeit hat einen geringfügigen Effekt auf den Blutzuckerspiegel. In Kombination mit einer kohlenhydratreichen Mahlzeit vermeiden Pistazien Spitzen in den Blutzuckerwerten.

Die Studie wurde unterstützt von dem United States Department of Agriculture und den American Pistachio Growers, einem freiwilligen Zusammenschluss von mehr als 700 Anbaubetrieben aus dem Westen der USA. Die für die Studie benutzten Pistazien wurden in den USA angebaut. Keine der Finanzierungsquellen spielte eine Rolle bei der Erfassung, Analyse oder Interpretation der Daten.

Die American Pistachio Growers

Die American Pistachio Growers (APG) sind ein freiwilliger Zusammenschluss von mehr als 700 Anbaubetrieben in Kalifornien, Arizona und New Mexico. Die APG wird von einem 18köpfigen Vorstand aus Erzeugern geleitet, und ausschließlich von Erzeugern und unabhängigen Verarbeitern finanziert. Sie alle eint das gemeinsame Ziel, ein Bewusstsein für die nahrhaften, amerikanischen Pistazien zu schaffen. Die Vereinigten Staaten sind seit 2008 Weltmarktführer im Pistazienanbau. Weitere Informationen auf americanpistachios.de.

zuletzt bearbeitet: 24.10.2017 nach oben

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