Das unabhängige Diabetes-Portal DiabSite

Home > Aktuelles > Diabetes-Nachrichten > Archive > 2017 > 171115

Diagnose Schwangerschaftsdiabetes

Folgeschäden bei Kind und Mutter vermeiden

Gestationsdiabetes ist eine der häufigsten Erkrankungen von Frauen in der Schwangerschaft. Darauf macht diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe anlässlich des Weltdiabetestags am 14. November 2017, der unter dem Motto "Frauen und Diabetes - unser Recht auf eine gesunde Zukunft" steht, aufmerksam. Bundesweit sind etwa fünf Prozent der werdenden Mütter betroffen. Um Risiken und Folgeschäden von Mutter und Kind zu reduzieren, ist eine gute Blutzuckereinstellung in der Schwangerschaft besonders wichtig.

Wie das am besten gelingt und worauf werdende Mütter achten sollten, erklärt Dr. med. Jens Stupin, Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe und Leiter der Diabetessprechstunde für Schwangere an der Charité in Berlin, im Expertenchat von diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe am 16. November 2017. Interessierte können schon jetzt Fragen auf http://www.diabetesde.org/chat einsenden.

Beim Gestationsdiabetes handelt es sich um eine Glukosetoleranzstörung, die erstmals während einer Schwangerschaft diagnostiziert wird. Ob eine Schwangere daran erkrankt oder nicht, hängt vom Alter, der familiären Vorbelastung, dem Ernährungsverhalten und dem Gewicht der Betroffenen ab. Das Tückische am Schwangerschaftsdiabetes ist, dass er keine Beschwerden bereitet und deshalb übersehen werden kann.

Dabei führt ein unbehandelter Schwangerschaftsdiabetes fünfmal häufiger zu Geburtsproblemen als bei nicht betroffenen Müttern. Der Schwangerschaftsdiabetes erhöht das Risiko, Bluthochdruck, Harnwegsinfekte oder Schwangerschaftsvergiftungen zu erleiden. Darüber hinaus haben die Schwangeren häufiger Fehlgeburten. Infolge des hohen Blutzuckers der Mutter produziert das Ungeborene mehr Insulin, das auch als Wachstumshormon wirkt. Die Babys haben dann häufig ein hohes Geburtsgewicht und kommen per Kaiserschnitt auf die Welt, können aber auch im späteren Leben durch sogenannte perinatale Programmierung verstärkt von einem Diabetes betroffen sein.

Zudem haben die Mütter ein sehr hohes Risiko, später einen manifesten Diabetes mellitus zu entwickeln: Innerhalb von zehn Jahren nach der Geburt erkranken rund 50 Prozent an Diabetes Typ 2. Umso wichtiger ist daher die Rolle der Früherkennung und Behandlung. Seit dem Jahr 2012 ist ein Blutzucker-Suchtest in den Mutterschaftsrichtlinien verbindlich festgeschrieben. Jede Schwangere hat einen gesetzlichen Anspruch auf einen solchen kostenlosen Test.

Wird ein Gestationsdiabetes diagnostiziert, muss dieser behandelt werden. Oftmals reicht es bereits aus, wenn Schwangere sich regelmäßig bewegen und ihre Ernährung umstellen. Was werdende Mütter, bei denen ein Schwangerschaftsdiabetes festgestellt wurde, beachten müssen, erklärt Dr. Stupin am 16. November 2017 im Expertenchat von diabetesDE.

zuletzt bearbeitet: 15.11.2017 nach oben

Unterstützer der DiabSite:

Birgit Ruben

Birgit Ruben

Weitere Angebote:

Spendenaufruf Ukraine

Hilfeaufruf Ukraine

Diabetes-Portal DiabSite startet Spendenaufruf für Menschen in der Ukraine.