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TIR für Menschen mit Diabetes aussagefähiger als HbA1c

Pressemitteilung: Dexcom Deutschland GmbH

Wie sich die Zeit "im grünen Bereich" per iCGM weiter verlängern lässt

Produktfamilie Dexcom G7
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"Mehr ist mehr" - diese scherzhafte Verdrehung des geflügelten Wortes "Weniger ist mehr" lässt sich auch auf das Diabetesmanagement übertragen. Denn bei der Optimierung der Glukoseeinstellung - konkret der Zeit im Zielbereich (Time in Range, TIR) - mithilfe interoperabler kontinuierlicher Glukosemesssysteme (iCGM) ist weiterhin Luft nach oben. Zum einen gilt es, die bereits heute vorhandenen Möglichkeiten des digitalen Supports in vollem Umfang auszuschöpfen. Und zum anderen wird die rasante Weiterentwicklung von vernetzten iCGM-Systemen bei dem Bemühen, den Stoffwechsel von Menschen mit Diabetes immer mehr der Norm anzunähern, weiteren Fortschritt bringen - so der Konsens unter Expertinnen und Experten.[1] Möglichst viel Zeit im Zielbereich, also im „grünen Bereich“ zu verbringen, das ist das erklärte Ziel der Therapie.[2] Bei einem Symposium von Dexcom[*] im Rahmen der DiaTec Ende Januar 2023 ging es um die Frage, wie sich die TIR mithilfe digitaler Technologien weiter steigern lässt.

Es ist inzwischen gut belegt, dass sich mithilfe von Systemen zur kontinuierlichen Glukosemessung in Echtzeit (real-time Continuous Glucose Monitoring, rtCGM) die Zeit im Zielbereich (Time in Range, TIR) - also die Zeit, in der sich die Glukose im Bereich von i. d. R 70-180 mg/dL bewegt[2] - deutlich verlängern lässt: Das gilt für Menschen mit Typ-1-Diabetes,[3] aber auch insulinbehandelte Menschen mit Typ  profitieren nachweislich u. a. von einer verlängerten TIR.[4,5] Mit Stand vom November 2022 umfasste die Evidenz in der Datenbank PubMed allein beim Typ-2-Diabetes 18 randomisierte kontrollierte Studien (randomized controlled trials, RCT) und neun Kohortenstudien.

Zu dieser wissenschaftlich belegten Glättung der Glukoseprofile und damit der Optimierung der Stoffwechseleinstellung könnte u. a. das fortlaufende Biofeedback beitragen, welches Lernprozesse in Gang setzt, wie auch von Expertinnen und Experten im Rahmen der DDG Herbsttagung diskutiert wurde[6]: Bei modernen Systemen wie dem neuen Dexcom G7 rtCGM-System liefern verschiedene Funktionen Rückmeldung in Echtzeit: Hierzu zählen unter anderem die Anzeige des aktuellen Werts und der Trendpfeil für den zu erwartenden Glukoseverlauf sowie vorausschauende Warnungen, so vor einer drohenden Hypoglykämie oder einer sich entwickelnden Hyperglykämie. Darauf basierend können auch kurzfristige Therapieanpassungen vorgenommen und Lernprozesse[1] angestoßen werden. Und ein weiterer Nutzeffekt, der sich ebenfalls im Sinne einer optimierten Stoffwechseleinstellung niederschlägt: Durch rtCGM lassen sich häufig gemachte manuelle Fehler beim Diabetesmanagement (z. B. Seifenreste am Finger bei der Blutzuckermessung) reduzieren.[7]

TIR spiegelt individuelle Glukosevariabilität wider - im Gegensatz zum HbA1C

Die TIR, die nur mit kontinuierlichem Glukosemonitoring erfasst werden kann, ist als Parameter der Stoffwechseleinstellung und Therapiequalität mindestens genauso wichtig wie der HbA1C[2,8], wie der Diabetestechnologie-Experte Dr. rer. nat. habil. Andreas Thomas ausführte. Vor allem sei die TIR für die Patientinnen und Patienten unmittelbar einsehbar und nachvollziehbar. Der HbA1C-Wert wird zwar nicht überflüssig, aber man müsse sich Thomas zufolge bewusst sein, dass dieser Parameter seine Grenzen hat: "Es gibt viele Menschen mit Diabetes, deren Glukosewerte trotz akzeptablem HbA1C-Wert im Tagesverlauf deutlich schwanken und immer wieder den 'grünen Bereich' verlassen. Mit Blick auf diabetische Folgekomplikationen dürfte sich die negative Wirkung solcher 'Ausreißer' summieren."[8] Die TIR, die im Gegensatz zum HbA1C-Wert den gesamten Glukoseverlauf und folglich auch Glukoseschwankungen sowie Hyper- und Hypoglykämien abbildet, erlaube dagegen Aussagen über die Glukosevariabilität - und damit auch über die individuell wirksame Glukosetoxizität, die wiederum mit dem Risiko für Komplikationen korreliere.[8]

TIR weiter steigern - und Risiko für Folgeerkrankungen senken können

Um das Potenzial eines rtCGMs mit Blick auf die TIR voll auszuschöpfen, ist es unerlässlich, sich mit allen Funktionen des Systems vertraut zu machen. Jede einzelne Funktion moderner Sensorsysteme kann einen Beitrag zur Stoffwechseloptimierung leisten,[9] wie Chair Dr. med. Tobias Wiesner unterstrich.[7] Wiesner ist niedergelassener Facharzt für Innere Medizin, Endokrinologe und Diabetologe in Leipzig und Vorstandsmitglied der DDG. Es sei darauf zu achten, dass für die verwendeten rtCGM-Systeme eine Messgenauigkeit nach den FDA-Kriterien[10] nachgewiesen ist, so Wiesner weiter.[7] Systeme wie Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA), Software und insulinapplizierende Systeme, die mit dem rtCGM zu einem interoperablen System vernetzt werden, besitzen Wiesner zufolge zusätzliches Potenzial, die Glukose möglichst lange im grünen Bereich zu halten.[7] Das wiederum ist Voraussetzung dafür, das Risiko für Folgeerkrankungen reduzieren zu können.[11]

Intuitives Lernen mit dem Ampelschema

Grün ist eine universelle Signalfarbe, die ohne großes Nachdenken zur richtigen Schlussfolgerung führt. Grün heißt: Alles in Ordnung. Rot dagegen symbolisiert unmissverständlich: Hier stimmt etwas nicht. Das neue Dexcom G7 rtCGM-System nutzt diese allgemein verständliche Farbcodierung in Form eines Ampelschemas, um Patientinnen und Patienten in die Lage zu versetzen, sich auf dem Smartphone oder dem Empfänger jederzeit schnell einen Überblick über die eigene Stoffwechseleinstellung (die TIR der letzten 3, 7, 14, 30 oder 90 Tage) zu verschaffen, wie die Oecotrophologin und Diabetesberaterin DDG Cilja Kummrow, MVZ Stoffwechselmedizin Leipzig, erläuterte.[13] Rund um die Uhr haben die Patientinnen und Patienten Zugriff auf therapierelevante Informationen als Basis für rasches und gezieltes Handeln. Dies könne die Therapieeffizienz erhöhen und das Diabetesmanagement erleichtern.[13] Gleichzeitig fördert die rtCGM-Nutzung Kummrows Erfahrung nach günstige intuitive Lernprozesse, indem es den Anwender/-innen vor Augen führt, wie sie durch ihr eigenes Verhalten Einfluss auf den Stoffwechsel nehmen.

Als weiteren Vorteil betonte Kummrow die Verständlichkeit der Farbcodierung unabhängig von der Sprache: "Egal, ob jemand Deutsch spricht oder nicht: Mehr Grün - also mehr Time in Range - versteht jeder sofort, auch ohne akademischen Abschluss!"[13] Dass die eigene Stoffwechseleinstellung durch smarte Diabetestechnologie so besser greifbar gemacht werde, unterstütze zudem eine partizipative Entscheidungsfindung der individuellen Therapieziele - was wiederum wesentlich zur Compliance beitragen könne.[13]

Für Diabetesteams bietet Dexcom CLARITY[14] zusätzliche Unterstützung im Praxisalltag: Die Diabetesmanagement-Software ermöglicht eine lückenlose und automatische Dokumentation und kann durch die Berichte über Muster und Trends in den Glukosedaten der Patientinnen und Patienten die Vor- und Nachbereitung der Sprechstunde sowie telemedizinische Konsultationen erleichtern.

Quellen

*Hybrides Dexcom Symposium im Rahmen der DiaTec, 27.01.2023.

  1. Thomas A, et al. Expertenaustausch zum Einsatz von kontinuierlichem Glukosemonitoring (CGM) im Diabetesmanagement: Eine aktuelle Bestandsaufnahme und Blick in die Zukunft. Diabetol. und Stoffwechsel. 2022;17. doi: 10.1055/a-1849-2137.

  2. Battelino T, et al. Clinical Targets for Continuous Glucose Monitoring Data Interpretation. Diabetes Care. 2019;42(8):1593-1603.

  3. Šoupal J, et al. Glycemic Outcomes in Adults With T1D Are Impacted More by Continuous Glucose Monitoring Than by Insulin Delivery Method: 3 Years of Follow-Up From the COMISAIR Study. Diabetes Care. 2020;43:37-43.

  4. Martens T, et al. Effect of Continuous Glucose Monitoring on Glycemic Control in Patients With Type 2 Diabetes Treated With Basal Insulin A Randomized Clinical Trial. JAMA. 2021;325(22):2262-2272.

  5. Beck RW, et al. Continuous glucose monitoring vs usual care in type 2 diabetes on multiple daily injections: A randomized trial. Ann Int Med. 2017;167(6):365-374.

  6. Hybrides Dexcom Symposium im Rahmen der Diabetes Herbsttagung der DDG, 25.11.2022.

  7. Freigegebene Aussage von Dr. med. Tobias Wiesner, Diabetologe, Vorstandsmitglied der DDG und Referent auf dem Dexcom Symposium im Rahmen der DiaTec 2023.

  8. Freigegebene Aussage von Dr. rer. nat. habil. Andreas Thomas, Diabetestechnologie-Experte, Consultant und Referent auf dem Dexcom Symposium im Rahmen der DiaTec 2023.

  9. Akturk HK, et al. Real-World Evidence and Glycemic Improvement Using Dexcom G6 Features. Diabetes Technol Ther. 2021;23(S1):21-26.

  10. FDA. Notification DEN170088. 2018-03-27. Zugriff Januar 2023.

  11. DDG und diabetesDE Deutsche Diabetes-Hilfe: Deutscher Gesundheitsbericht Diabetes 2019 - Die Bestandsaufnahme. 2018; 99.

  12. Kompatible Geräte sind separat erhältlich. Eine Liste finden Sie unter www.dexcom.com/compatibility.

  13. Freigegebene Aussage von Cilja Kummrow, Oecotrophologin, Diabetesberaterin DDG am MVZ Stoffwechselmedizin Leipzig und Referentin auf dem Dexcom Symposium im Rahmen der DiaTec 2023.

  14. Internetverbindung erforderlich. Fu?r die Nutzung von Dexcom CLARITY ist eine Lizenz erforderlich, um mit dem deutschen Antikorruptionsgesetz konform zu sein. Fachkreisangehörige oder Einrichtungen verpflichten sich, Dexcom unter 0800 724 6447 zu kontaktieren oder www.dexcom-community.de/clarity aufzurufen, um diese Lizenz zu erwerben.

Bildunterschrift: Produktfamilie Dexcom G7
Bildquelle: Dexcom

zuletzt bearbeitet: 23.02.2023 nach oben

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