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Der HbA1c-Wert
Warum der HbA1c-Wert so wichtig ist!
Der HbA1c-Wert
- Warum ist er so wichtig?
- Fragen zum HbA1c-Wert
Der alltägliche Umgang mit der Krankheit ist die eine Herausforderung, mit der sich Diabetiker auseinander setzen müssen, die langfristige Verhinderung von zusätzlichen Folgeerkrankungen die andere.
Das große Problem: Bis zur Diagnose des Diabetes vergehen meist viele Jahre, in denen der Blutzucker meist zu hoch ist und dadurch bereits die ersten feinen Gefäße und Nerven geschädigt sind. Diese Schädigungen schreiten schleichend voran und werden von den Diabetikern aufgrund des verminderten Schmerzempfindens kaum mehr wahrgenommen. Nicht selten enden diese "kleinen", schlecht spürbaren Veränderungen in den gefürchteten diabetesbedingten Folgeerkrankungen. Aber dies muss nicht sein!
Denn Studien belegen, dass durch eine gute Blutzuckereinstellung das Risiko für diabetesbedingte Folgeerkrankungen vermindert werden kann.
HbA1c - die wichtige Hieroglyphe in der Diabetestherapie
Ein wichtiger Parameter zur Beurteilung einer guten Blutzuckereinstellung ist neben dem Nüchternblutzucker der HbA1c-Wert. Viele Diabetiker haben schon einmal von ihm gehört, die wenigsten wissen jedoch, was dieser Wert bedeutet und warum er so wichtig ist.
Der HbA1c- Wert gibt den Anteil des "gezuckerten" roten Blutfarbstoffs (Hämoglobin) am Gesamthämoglobin wieder. Dieses stabile "Zucker-Hämoglobin", in der Fachsprache "glykosiliertes Hämoglobin" bzw. "HbA1c" genannt, entsteht bei jedem Menschen, nicht nur bei Diabetikern, und ist abhängig von der durchschnittlichen Blutzuckerkonzentration. Vereinfacht ausgedrückt: Je höher der Blutzuckerspiegel über einen gewissen Zeitraum, umso höher der HbA1c-Wert.
Mit dem HbA1c-Wert kann der Arzt daher den durchschnittlichen Blutzuckerspiegel der letzten 8 bis 10 Wochen ermitteln, unabhängig davon, ob die Werte in der Zwischenzeit stark angestiegen oder gesunken sind. Deswegen wird der HbA1c-Wert häufig auch als "Blutzuckerlangzeitgedächtnis" bezeichnet.
Bereits 1999 hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den HbA1c-Wert neben der Blutzuckermessung und dem Gucosetoleranztest als wichtigen Parameter zur Beurteilung der Güte der Diabetikereinstellung empfohlen. Der HbA1c-Wert wird daher häufig auch als "Goldstandard" in der Diabetestherapie bezeichnet.
HbA1c - Gesünder unter 7
Ob der Blutzucker gut eingestellt ist, kann man anhand des HbA1c-Wertes ablesen. Denn je besser der Blutzucker eingestellt ist, desto niedriger ist auch der HbA1c-Wert!
Bei gesunden Menschen liegt der HbA1c-Wert zwischen 4,5 und 6,5 Prozent, bei Patienten mit gut eingestelltem Diabetes zwischen 6,5 und 7,0 Prozent und bei schlecht eingestellten Diabetikern über 7,5 Prozent.
Generell gilt: Je niedriger der HbA1c-Wert, desto geringer ist auch das Risiko für Folgeerkrankungen.
So zeigten die Ergebnisse einer der größten Studien zur Therapie des Typ-2-Diabetes, dass bereits eine 1%-ige Senkung des HbA1c-Wertes verknüpft war mit einer:
- 21%igen Verminderung des Risikos für diabetesbezogene Komplikationen
- 25%igen Verminderung der diabetesbezogenen Todesfälle
- 17%igen Verminderung der Gesamtsterblichkeit
- 18%igen Verminderung des Risikos, einen Herzinfarkt zu erleiden
- 15%igen Risiko Verminderung für Schlaganfälle
- 35%igen Verminderung des Risikos von Folgekrankheiten an Auge und Niere
Die aktuellen Leitlinien der Fachgesellschaften empfehlen zur Vorbeugung von diabetesbedingten Folgeerkrankungen einen HbA1c-Wert unter 6,5 Prozent sowie eine Therapieanpassung ab einem HbA1c-Wert über 7.
Tatsache ist jedoch, dass fast jeder zweite Typ-2-Diabetiker mit einem HbA1c-Wert über 7,5 Prozent schlecht eingestellt ist.
Folgen eines schlecht eingestellten Diabetes
Dauerhaft hohe Blutzuckerwerte, die sich in einem hohen HbA1c-Wert widerspiegeln, führen zu Schäden an den großen und kleinen Blutgefäßen (Makro- und Mikroangiopathie) und an den Nerven (Neuropathie). Bedingt durch verengte oder sogar verschlossene Gefäße (Arteriosklerose) wird das Gewebe nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt.
Zu den häufigsten Folgeerkrankungen zählen:
- diabetischer Fuß
- Nervenschäden
- Schädigungen des Herz-Kreislaufsystems
- Augenschäden
- Schäden an den Nieren
Die Bilanz ist erschreckend: Laut CODE-2-Studie kommt es jährlich in Deutschland zu folgenden diabetischen Neuerkrankungen:
- Fußgeschwüre 58.000
- Schlaganfälle 44.000
- Amputationen 28.000
- Herzinfarkte 27.000
- Dialysefälle durch Nierenversagen: 6.000
- Erblindungen 6.000
zuletzt bearbeitet: 31.03.2003, zuletzt aktualisiert: 11.02.2014
Diese Informationen wurden uns freundlicherweise von der Sanofi-Aventis Deutschland GmbH zur Publikation überlassen.