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Diabetes und Füße
Diab. Fußsyndrom
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Chronische Hyperglykämie (erhöhter Blutzuckerspiegel) ist in der Regel mit Folgeerkrankungen und dem Versagen
verschiedener Organe und Gewebe verbunden. Menschen mit Diabetes müssen mit einer Schädigung der Nerven (Neuropathie)
und Durchblutungsstörungen in den Füßen (Ischämie) rechnen. Eine Schädigung der Nerven zieht eine
verminderte Schmerzwahrnehmung nach sich, sodass Verletzungen häufig nicht bemerkt werden, während
Durchblutungsstörungen zu einer verzögerten Wundheilung führen. Als Folge einer Neuropathie als auch einer
Ischämie kann es zu Fußgeschwüren kommen. Entzünden sich diese, kann eine Amputation erforderlich werden.
Einige Fakten und Zahlen
- Das Risiko einer Beinamputation ist für Menschen mit Diabetes 25-mal höher als für Nichtdiabetiker.
- Weltweit werden bis zu 70 Prozent aller Beinamputationen bei Diabetikern vorgenommen.
- Alle 30 Sekunden geht irgendwo auf der Welt ein Bein als Folge einer Diabeteserkrankung verloren.
- Experten gehen davon aus, dass bis zu 85 Prozent aller Amputationen infolge eines Diabetes mellitus verhindert werden könnten.
- 85 Prozent aller diabetesbedingten Amputationen an den unteren Extremitäten geht ein Fußgeschwür voraus.
- Viele Fußgeschwüre können durch geeignete Vorsorge- und Behandlungsmaßnahmen durch das medizinische Fachpersonal und den geschulten Patienten selbst verhindert werden
- In den Industrienationen entwickelt jeder sechste Diabetiker im Laufe seines Lebens ein Fußgeschwür.
- In den Entwicklungsländern sind Fußprobleme bei Diabetikern wahrscheinlich sogar noch verbreiteter.
- Fußprobleme verursachen in den Industrieländern bis zu 15 Prozent aller Kosten im Gesundheitswesen. Schätzungen zufolge könnte dieser Anteil in den Entwicklungsländern sogar bis zu 40 Prozent betragen.
Vorsorgemaßnahmen
Die Maßnahmen zur optimalen Prävention und Behandlung von Fußproblemen sollten beinhalten:
- Regelmäßige Inspektion der Füße
- Identifizierung eines Risikofußes
- Schulung von Menschen mit Diabetes und medizinischem Personal
- Geeignetes Schuhwerk
- Rasche Behandlung von allen Fußproblemen
Warnsignale
Es ist wichtig, die Warnsignale zu kennen, um eine Gefährdung erkennen zu können. Hierzu gehören:
- Ein Anschwellen des Fußes oder des Knöchels
- Sehr kalte Füße oder Beine
- Rote, blaue oder schwarze Verfärbungen
- Schmerzen in den Beinen in Ruhe oder beim Gehen
- Offene Wunden - wie klein auch immer
- Schlecht verheilende Wunden
- Einwachsende Zehnägel
- Hühneraugen und Hornhautplatten
- Fehlendes Haarwachstum am Fuß
Literatur
- Diabetes Atlas, Zweite Ausgabe, International Diabetes Federation, 2003.
- Weitere Informationen zum Thema "Diabetes und Füße" finden Sie in der IDF-Broschüre zum
Weltdiabetestag 2005 "Diabetes and Foot Care - Put Feet First Prevent Amputations".
zuletzt bearbeitet: 25.10.2005
Bildquelle: Heiner Schäfer.
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Der Text "Diabetes and the foot" wurde im Auftrag des Diabetes-Portals DiabSite von Martina Koppelwieser übersetzt.