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Forscher gehen Ernährungsprobleme an - Tagung der DGE in Halle

Kann die Diabetes-Epidemie gestoppt werden?

Diabetes, Herz-Kreislauf-Schwäche, Adipositas - an vielen Krankheiten ist auch schlechte Ernährung schuld, und diese Krankheiten sind weiter auf dem Vormarsch. Wissenschaftler aus ganz Deutschland diskutieren Ursachen und Lösungsansätze für die Prävention dieser Erkrankungen auf dem 44. Wissenschaftlichen Kongress der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) am 8. und 9. März 2007 an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU). Am 8. März findet dazu ein Pressegespräch an der Universität statt.

"Unsere Prognosen besagen, dass 2030 rund 40 Prozent der Deutschen zuckerkrank sein werden", sagt Prof. Dr. Klaus Eder, Professor für Ernährungsphysiologie an der Martin-Luther-Universität. Es gebe daher dringend zu beantwortende Fragen: Welche Rolle spielt die Ernährung? Wie müssen sich Ernährungsgewohnheiten ändern? Was muss die Politik tun? "Im Osten Deutschlands sind Probleme wie Übergewicht, Bluthochdruck und Diabetes sogar noch weiter verbreitet als im Westen", weiß Professor Eder.

Unter dem Schwerpunktthema "Ernährung - Chancen und Risiken im 21. Jahrhundert" erörtern beim DGE-Kongress in Halle Plenarreferenten aus Großbritannien, den Niederlanden und Deutschland, ob und wie die Diabetes-Epidemie gestoppt werden kann. Weitere Fragestellungen der Tagung: Inwieweit hat die Ernährung in der Schwangerschaft einen Einfluss auf die frühkindliche bzw. langfristige Prägung unserer Gesundheit? Welche Perspektiven bietet die Nutrigenomik, die funktionelle Wechselwirkungen zwischen der Ernährung und unserem Erbgut untersucht, für eine verbesserte Prävention? Können wir zukünftig maßgeschneiderte Ernährungsempfehlungen auf Basis von Genanalysen geben? "Auch das Thema 'functional food' wird eine Rolle spielen", berichtet Klaus Eder. "Das sind Lebensmittel mit gesundheitsförderndem Zusatznutzen."

Über 150 Referenten werden zu diesen Fragen und weiteren Themen in 54 Vorträgen und 101 Posterbeiträgen ihre Untersuchungen vorstellen. Ein Symposium zur Ernährungsepidemiologie, eine Vortragsreihe zur Nationalen Verzehrsstudie II sowie eine Podiumsdiskussion erweitern das Kongressangebot. Erwartet werden bis zu 500 Teilnehmer, vor allem aus der Wissenschaft. "Natürlich ist solch ein Kongress auch für unsere Studierenden eine tolle Möglichkeit, sich weiterzubilden", sagt Professor Eder. "Zudem kommen bestimmt auch viele Industrievertreter. In Sachsen-Anhalt hat das Ernährungsgewerbe schließlich einen großen Stellenwert."

Der DGE-Kongress wird in Zusammenarbeit mit dem Institut für Agrar- und Ernährungswissenschaften der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg veranstaltet. Die wissenschaftliche Leitung des Kongresses haben Prof. Dr. Klaus Eder und Prof. Dr. Gabriele Stangl von der MLU sowie der Präsident der DGE, Prof. Dr. Peter Stehle, Universität Bonn.

An der MLU gibt es seit dem Jahr 2000 den Studiengang Ernährungswissenschaften. Er erfreut sich großer Beliebtheit. Derzeit sind darin 180 Studierende eingeschrieben. Ab dem kommenden Wintersemester wird der Diplom- auf einen Bachelor-Studiengang umgestellt.

Diese Pressemitteilung wurde über den - idw - versandt.

zuletzt bearbeitet: 27.02.2007 nach oben

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