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Neue Bundesjugendreferentin im Deutschen Diabetiker Bund: "Viel zu tun!"

Im Deutschen Diabetiker Bund ist Andrea Witt jetzt für Kinder und Jugendliche mit Diabetes zuständig

Die 44jährige Andrea Witt (Dersau am Großen Plöner See) ist neue Jugendreferentin des Deutschen Diabetiker Bundes! Für ihre Bewerbung um diesen verwaisten Vorstandsposten hat die Diabetesberaterin ein klares Motiv: Ihre jetzt 9 Jahre alte Tochter erkrankte mit 2 Jahren an Diabetes mellitus. So kennt sie als Mutter die Hilflosigkeit der Eltern, wenn ihren Kindern diese Diagnose gestellt werden muss.

Sie weiß, wie wichtig es ist, den Umgang mit der chronischen Erkrankung zu erlernen und die jungen Menschen zu befähigen, ein normales Leben zu führen. Deshalb betrachtet Andrea Witt gerade die jetzt geführten Diskussionen um die Verordnungsfähigkeit moderner Analoginsuline für Typ-1-Diabetiker als Herausforderung: "Es wäre nicht auszudenken, wenn den Kindern und Jugendlichen diese Therapieform entzogen würde", kommentiert sie. "Dadurch gelingt es viel besser, sich in den Schulalltag einzuleben, an Sportveranstaltungen, Wandertagen und Klassenfahrten teilzunehmen - alles andere wäre ein Rückschritt."

Bereits auf der Ebene ihres Landesverbandes Schleswig-Holstein hat die blonde Norddeutsche Erfahrungen in der Kinder- und Jugendarbeit gesammelt, die sie nun bundesweit umsetzen möchte. Das heißt für sie vor allem, neue Wege in der Prävention des Typ-2-Diabetes zu gehen, von dem zunehmend mehr übergewichtige Kinder und Jugendliche betroffen sind. Dazu nutzt sie entsprechende Projekte in Kindergärten und Schulen.

Ein wichtiges Problem sieht sie darin, dass die Patienten bzw. deren Eltern zu wenig Mitspracherecht bei Kuren haben. So ist nicht nur in Frage gestellt, ob den Kindern und Eltern überhaupt eine Kur oder eine Kurzkur bewilligt wird: Es wird auch zu administrativ damit verfahren, wo, wann und für wie lange eine solche Maßnahme angesetzt wird. Bei Krankenkassen und Rentenversicherungsträgern müsse man nach Möglichkeiten suchen, um allen Beteiligten gerecht zu werden.

Große Potentiale sieht die Bundesjugendreferentin in einer engen Zusammenarbeit zwischen Krankenhäusern, diabetologischen Schwerpunktpraxen, dem Berufsverband der Diabetesberaterinnen, der Patientenorganisation und den Betroffenen. "Letztendlich geht es darum, Menschen mit Diabetes - ob jung oder alt - vor Diskriminierungen zu bewahren und ihnen das Recht auf ein selbst bestimmtes Leben mit Diabetes zu gewähren."

Nachholbedarf vor allem in der Betreuung junger Patienten beklagt sie auch bei psychologischen und soziologischen Problemen. Hierbei würden die Betroffenen zu oft allein gelassen. "Ich werde also viel zu tun haben", prognostiziert sie, "und kann deshalb jede Hilfe, auch aus den Landesverbänden des Deutschen Diabetiker Bundes, gebrauchen."

zuletzt bearbeitet: 21.06.2007 nach oben

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