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Frühzeitige Therapie von Durchblutungsstörungen verhindert Bein-Amputationen

Erhöhtes Amputationsrisiko bei Schaufensterkrankheit in Kombination mit Diabetes

Rund ein Fünftel der älteren Menschen in Deutschland leidet an schweren Durchblutungsstörungen in den Beinen. Erkennt ein Arzt die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) frühzeitig und behandelt sie angemessen, können schwere Folgen wie Schlaganfall oder Amputation des Beines verhindert werden. Vertreter der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie (DGG) stellen im Rahmen des Chirurgenkongresses erfolgreiche Therapien vor. Die 124. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) findet vom 1. bis 4. Mai 2007 in München statt.

Die pAVK ist eine typische Erkrankung älterer Patienten. "Rund 18 Prozent der über 65-Jährigen sind davon betroffen", berichtet Dr. med. Hans-Joachim Florek, Präsident der DGG, Dresden. Ist die Erkrankung fortgeschritten, kommen die Patienten nur noch wenige Meter voran, ehe sie krampfartige Schmerzen in den Beinen zum Stehenbleiben zwingen. Dieses Symptom ist auch als 'Schaufensterkrankheit' bekannt.

Ist der Patient zusätzlich an Diabetes erkrankt, kommt es häufig zu offenen Wunden an den Beinen - mit dem Risiko, dass ein Teil des Beines amputiert werden muss. Viele Patienten mit einer pAVK erleiden außerdem im Verlauf der Erkrankung einen Herzinfarkt oder Schlaganfall.

Die Behandlung konzentriert sich anfangs auf eine Reduzierung der Risikofaktoren und ein intensiviertes Gehtraining. Risikofaktoren sind zum Beispiel Bluthochdruck, Übergewicht, Diabetes und Rauchen. Regelmäßiges Üben ermöglicht eine bessere Versorgung der Beinmuskulatur mit sauerstoffreichem Blut. Ist die Erkrankung fortgeschritten - Symptome dafür sind Schmerzen in Ruhe und offene, schlecht heilende Wunden - bietet eine operative Gefäßbehandlung die größten Chancen.

"Methode der Wahl ist die Gefäßrekonstruktion endovaskulär oder mit einem Bypass, berichtet Dr. Florek. Dabei legt der Chirurg einen Umgehungskreislauf mit einer Vene oder einer Kunststoffröhre, welche eine bessere Durchblutung ermöglichen. "Dieses Verfahren kann im Ober- und Unterschenkelbereich durchgeführt werden und ist sehr erfolgreich. In vielen Fällen kann mit dieser Maßnahme eine ansonsten unumgängliche Amputation verhindert werden", erläutert der Präsident der Gefäßchirurgen im Vorfeld der 124. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie.

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zuletzt bearbeitet: 12.04.2007 nach oben

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